Die Ursulaglocke ist die Glocke 5 des Kölner Domgeläuts. Sie wurde 1862 von Joseph Beduwe aus Aachen gegossen und ist im Glockenstuhl des Südturmes aufgehängt.
Geschichte und Bedeutung
Als die Dreikönigenglocke 1862 zum zweiten Mal defekt war, beschloss das Domkapitel, eine vierte Glocke anzuschaffen, die Ursulaglocke. Sie wurde im gleichen Jahr von Joseph Beduwe in Aachen gegossen und erinnert an die Vollendung des Langhauses. Inmitten der lateinischen Inschrift befindet sich ein Relief der heiligen Ursula. Weitere Ausgestaltungen vervollständigen das Bild.
Daten
Musikalisches
Alle Tonangaben in 16teln. V = Vertreter.
Technisches
Inschrift
- ECCLESIAE METROPOLITANAE NAVI
- PERFECTA AD CIENDUM PLENIOREM
- CAMPANARUM CONCENTUM FABRICAE
- SUMPTIBUS FUSA.
- ET SANCTAE URSULAE CIVITATIS
- COLONIENSIS PATRONAE DEDICATA
- ANNO MDCCCLXII.
- JOHANNES S(anctae) R(omanae) E(cclesiae) CARDINALIS DE GEISSEL
- ARCHIEPISCOPUS COLONIENSIS.
- JOS. BEDUWE AQUISGRANENSIS ME FUDIT.
Übersetzung: Als das Schiff der Domkirche vollendet war, wurde ich, um eine vollere Harmonie der Glocken zu erlangen, auf Kosten der Fabrik gegossen und der hl. Ursula, der Patronin der Stadt Köln geweiht im Jahre 1862. Johannes der Heiligen Römischen Kirche Kardinal von Geißel, Erzbischof von Köln.
Joseph Beduwe aus Aachen hat mich gegossen.
Läuteordnung
Die Ursulaglocke ist hauptsächlich in Kombinationen mit den anderen Domglocken zu hören. An den Sonntagen der Adventszeit und im Jahreskreis bildet sie die Grundglocke für das Teilgeläut zu den Heiligen Messen. Beim Pontifikalamt zum Gedenken an Pater Werenfried wird sie mit einem fünfminütigen Vorläuten vorangestellt, bevor das dazugehörige Teilgeläut einsetzt.
Literatur
- Jakob Schaeben: Die Domglocken und ihr Läutewerk. In: Kölner Domblatt. Bd. 6/7, 1952, ISSN 0450-6413, S. 96–101.
- Martin Seidler: Die Kölner Domglocken. = The Bells of the Cologne Cathedral. 2. Auflage. Verlag Kölner Dom, Köln 2000, ISBN 3-922442-40-4 (Dokumentations-CD mit ausführlichem Beiheft).
Weblinks
- Beschreibung der Ursulaglocke auf der Website des Kölner Doms (mit Hörprobe).




